Diese Liste der Kurzwaffen, die von Grenzaufsehern/Zöllnern eingesetzt wurden, ist chronologisch geordnet. Die Jahreszahlen in Klammern geben an (soweit bekannt), in welchem Zeitraum die jeweilige Waffe eingesetzt wurde. Wichtig ist in diesem Zusammenhang jedoch anzumerken, dass die Waffen teilweise sehr lange in Gebrauch waren und daher Überschneidungen unvermeidlich sind. Darüber hinaus wurden in Kriegszeiten Beutewaffen genutzt, die nicht registriert oder dokumentiert wurden.
Die Nachweise und Fundstellen sind bei jeder Kurzwaffe aufgeführt. Leider ist ein Nachweis über z.B. die Inventarnummern der Reichsfinanzverwaltung nicht einfach, da die RFV erst zwischen 19127 und 1934 mit der Inventarisierung und Stempelung begann.
Waffen innerhalb der Reichszollverwaltung, die neu beschafft, bzw. zur Reparatur an das Reichsfinanzzeugamt eingeschickt wurden, erhielten eine Markierung mit laufender Nummer nach dem Muster „R. F. V. xxxx“. Auch Magazine erhielten diese Gravur. Es soll sogar Stempelungen „R.Z.V.“ gegeben haben, die aber bislang nicht nachweisen sind.
Später haben einige Waffen anscheinend eine Gerätenummer des Beschaffungsamtes der Bundesfinanzverwaltung erhalten.
Grenzaufseherpistole M1851 (1852-1880)
In Preußen wurde im Jahr 1852 die „Grenzaufseherpistol“ eingeführt. es handelt sich dabei um eine Percussionswaffe mit Patentschwanzschraube sowie glattem Lauf.

![]() |
Instruktion für das Grenzaufsehergewehr und -pistol 1852 |
Quellen/Fundstellen, weitere Infos;
- http://www.sammler-kuratorium.de/Grenzaufseherpistole%20mit%20Messing/pgrenpi%20mege.html
- https://waffensammler-kuratorium.de/die-preussische-grenzaufseher-pistole-m-1851-mit-messingbeschlaegen/
Kolbenpistole M1864 (ab 1864)
Im Jahr 1864 wurde im Rahmen der
„Sammlung
der das Zollwesen und die Brennsteuer in dem Holsteinischen Zollvereinsgebiet betreffenden Circulaire, Instruktionen und anderen normativen Bestimmungen„
ein
„Reglement
für die Uniformierung, Ausrüstung und Bewaffnung
der Holsteinischen Grenzzollgensdarmerie“
veröffentlicht. Hierbei könnte es sich um ein Modell ähnlich der bayerischen Kolbenpistole M1864 handeln.

Nach dem Reglement waren die berittenen holsteinischen Grenzer mit einer Kolbenpistole sowie einem Cavallerie-Säbel und die unberittenen mit einer Spitzkugelbüchse nebst Bajonett und einem Infanterie-Säbel bewaffnet.
![]() |
Beleg für die Ausrüstung der holsteinischen Grenzzollgensdarmen mit Spitzkugelbüchse und Kolbenpistole. |
Quellen/Fundstellen, weitere Infos;
- https://waffensammler-kuratorium.de/baden-kolbenpistole-m-1853-58-um-der-badischen-dragoner/
- https://www.youtube.com/watch?v=57_JzsbgyDAl
Browning Pistole Mod.1900 (1907-1914)
Am 21.3.1899 erteilte die US-Patentbehörde John M. Browning ein Patent für eine Mehrladepistole. Die Auswertungsrechte, ausgenommen für das Gebiet der USA, wurden ihm von der belgischen Firma FN abgekauft.
Diese Pistole, für die eigens eine neue randlose Patrone im Kaliber .32 (= 7,65 mm brow.) entwickelt wurde, sicherte er auch über ein deutsches Reichspatent ab. Fast alle Polizeibehörden nahmen diese sehr bedienungs- und handhabungsfreundliche Pistole in ihren Bestand auf.

In der Reichszollverwaltung wurden Anfang des 20. Jahrhunderts Trageversuche mit Mehrladepistolen gemacht, die die bislang geführten Gewehre und Karabiner ablösen sollten. So wurde im Rheinland von 1907 – 1909 die Browningpistole getestet. Hier wurde sie im Grenzdienst von Radstreifen und Beamten in Zivil getragen. Das Finanzministerium in Sachsen entschied sich 1908, Grenzaufsehern beim Dienst mit Schneeschuhen Browningpistolen zuzuweisen, bis Preußen sich für eine Mehrladepistole entschieden hatte, was aber erste für etwa 1910 abzusehen war. Die Browningpistole wurde in einer Ledertasche am Leibriemen getragen. Da die Pistole zwar von FN als Modell 1900 hergestellt, jedoch von Browning entwickelt wurde, findet man allgemein in den Vorschriften nur die Bezeichnung „Browning-Pistole“ ohne Modellbezeichnung.
![]() |
Die Browningpistole war am Niederrhein 2 Jahre zur Probe getragen worden (1909). |
![]() |
Nur in Gebieten mit Viehschmuggel wurde die Browningpistole getragen (1914). |
Daß die Browningpistole in der Reichszollverwaltung endgültig nicht eingeführt wurde, lag an ihrem ausländischen Ursprung (Hersteller FN in Belgien).
Das Reichsfinanzministerium wünschte eine deutsche Waffe. Nach Trageversuchen mit der Armeepistole 08 (1908 – 1912) entschied man sich schließlich für die Dreyse-Selbstladepistole, die von fast allen Ländern dann eingeführt wurde. Trotzdem trugen die Beamten in Sachsen die Browning-Pistole bis etwa 1914.
Quellen/Fundstellen, weitere Infos;
- https://de.wikipedia.org/wiki/FN_Browning_Modell_1900
- https://unblinkingeye.com/Guns/1900FNB/1900fnb.html
Pistole 08 (1908-1912)
Um bei der Armee die Revolver durch handlichere und praktischere Waffen abzulösen, wurden verschiedene Mehrladepistolen entwickelt. Die Pistole, die dann 1909 endgültig in der Armee eingeführt wurde, war die Pistole 08.

Es handelte sich um eine Borchardt-Luger-Pistole, die etwa 1900 in der ersten Basisform vorlag und nach einigen Verbesserungen dann ab 1908 in der bekanntesten Form gebaut wurde. Die 08 ist im Heer sogar noch im 2. Weltkrieg getragen worden und ist allgemein auch unter dem Namen Parabellumpistole oder auch Luger bekannt. Extra für sie war die Patrone 08 (später 9 mm para genannt) entwickelt worden.
Während die 08 bei der Wehrmacht offiziell eingeführt wurde, zog die Reichszollverwaltung 1912 die Dreysepistole vor. So wurde hier die Pistole 08 nur zu Trageversuchen (1908 bis 1912) eingeführt. Da einige Bezirke dann die Dreysepistole für ihre Beamten nicht einführten, waren Restbestände dieser Waffe weiterhin vorhanden.
![]() |
Beleg aus dem Jahr 1912 für die Ausrüstung der Grenzaufsichtsbeamten mit der Pistole 08. |
Die überzähligen Waffen wurden sogar bis 1934 im Geräteverzeichnis des Reichsfinanzzeugamtes geführt. Da zu jener Zeit die überschüssigen Waffen in den Bestand der Wehrmacht übergingen, ist anzunehmen, daß die vorhandenen 08 alle an die Heeresverwaltung abgegeben wurden.
In der Zeit (etwa ab 1927) bis 1934 wurden die Waffen (und somit auch die Pistolen 08) der Reichszollverwaltung mit den Zeichen „R.F.V.“ oder „R.Z.V.“ versehen (Gravur) und es wurde gleichzeitig eine fortlaufende Nummer des Reichsfinanzzeugamtes angebracht. Die 08-Pistolen aus dieser Zeit, die in der Reichszollverwaltung geführt wurden, sind also auf diese Weise erkennbar.
Quellen/Fundstellen, weitere Infos
- https://de.wikipedia.org/wiki/Parabellumpistole
- https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Vorschriften/P08.pdf
Dreyse Pistole 07 (1912-1938)
Die Dreyse-Selbstladepistole wurde ursprünglich für den zivilen Verkauf vor dem ersten Weltkrieg entwickelt. Sie wurde 1917 in begrenzter Zahl in der Truppe beim Stab eingesetzt. In dieser Waffe sind einige interessante Konstruktionsmerkmale vereinigt, die Zeugnis von neuen Gedanken ablegen, die jedoch am besten bei der auseinander genommenen Waffe zu erkennen sind.

Während man sich bei der Armee für die Parabellum-Pistole entschied, entschloß sich 1912 die Reichszollverwaltung, nach nur 1/2 jähriger Erprobung (vorher wurde z.B. ein 4 Jahre dauernder Trageversuch mit der 08 durchgeführt) die Dreyse-Selbstladepistole Kaliber 7,65 mm (D.R.P. 185 411) einzuführen. Sie sollte an alle Grenzaufseher ausgegeben werden (Ausnahme: Bayern). In einem Artikel der Gewerkschaftszeitung von 1912 hieß es damals:

„Durch eine Kabinettsorder des Königs von Preußen ist soeben verfügt worden, daß die Bewaffnung der dem Finanzministerium unterstellten Zollbeamten, denen als Grenzaufsichtsbeamten der Grenzschutz obliegt, mit einem deutschen Waffenfabrikat, der Dreyse-Selbstladepistole, zu erfolgen hat. Es sollen 2700 Grenzbeamte mit dieser Waffe versehen werden. Schon vorher hatte das Ministerium des Innern verfügt, daß diese deutsche Handfeuerwaffe an Stelle der Browningpistole für die gesamte Schutzmannschaft in Groß Berlin eingeführt werde.„
und weiter:
„Die Zoll- und Grenzbeamten sowie die Schutzmannschaft führen das Kal. 7,65 Millimeter, die Gendarmerie das schwerere Kal. 9 Millimeter.„
Weiter in dieser Zeitung wurde ein Artikel: „Die Selbstlade-Pistole Modell Dreyse, Kal. 7,65“ von Generalmajor z.D. Wille mit 6 Bildern veröffentlicht.
Diese neue Mehrladepistole sollte die alten Gewehre, Karabiner und Revolver ablösen. Im Gegensatz zur Polizei, wo man das Kaliber 9 mm gewählt hatte, wurde also eine leichtere Mehrladepistole ausgeliefert. Diese Waffe wurde noch bis in den 2. Weltkrieg hinein von den Grenzaufsehern getragen.
Die Gerätenummer des Beschaffungsamtes der Bundeszollverwaltung gibt ebenfalls einen Hinweis auf die Nutzung/Bestimmung („Geräte-Nr. 297 – Pistole Sauer & Sohn 7,65 – – für Grenzaufsichtsbeamte – zu Pferde und zu Fuß –bestimmt„).
![]() |
Aus der Bekleidungsordnung für die Beamten der Hamburgischen Zollverwaltung |
Quellen/Fundstellen, weitere Infos:
- https://unblinkingeye.com/Guns/07Dreyse/07dreyse.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Dreyse_Modell_1907
- https://www.militaria-fundforum.de/forum/index.php?thread/324577-die-dreyse-1907/
Mauser Pistole M1914/34 (1913-1945)
Die Mauser Pistole M1914 ist eine stärkere Weiterentwicklung der Taschenpistole M1910 (Kal. 6,35 mm Browning/.25 ACP). Neu waren die stärkere Munition (7,65 x 17 mm Browning) und der Schlittenfang. In der Weimarer Republik wurde diese Waffe bei vielen Sicherheitsbehörden geführt.

Die Auflistung mit eigener Gerätenummer beim Beschaffungsamt der Bundeszollverwaltung mit eigener Geräte-Nr. („Geräte-Nr. 307 – – Mauser-Pistole 7,65 — für Grenzaufsichtsbeamte zu Pferde und zu Fuß“) lässt den Rückschluss zu, dass die Mauser-Pistole auch bei der Reichsfinanzverwaltung im Einsatz war.

Die leicht überarbeitete Version M1934 hatte ein abgerundetes Griffstück. Die Magazinsicherung bewirkte, dass sich selbst bei gespannter Waffe und Patrone im Lager kein Schuss lösen konnte.
Quellen/Fundstellen und weitere Infos:
- https://taschenpistolen.de/taschenpistole-des-monats/03-2022-mauser-selbstlade-taschenpistole-1910-1910-14-1934
- https://unblinkingeye.com/Guns/MP-II/mp-ii.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Mauser_1914
Sauer & Sohn Pistole 1913/19/26/30
(1914-1945)
Die Fa. Sauer & Sohn präsentierte 1913 die Selbstladepistole Modell 1913 im Kaliber 7,65 mm Browning. Erst nach dem 1. Weltkrieg folgte das bereits im Jahr 1914 ursprünglich angekündigte Modell 1919 im Kaliber 6,35 mm Browning.
Die Bezeichnung „Modell 1913“ wurde von Sauer & Sohn selbst nicht verwendet.

In der Reichsfinanzverwaltung kamen sowohl das Modell 1913 als auch das Modell 1919 zum Einsatz. Beleg hierfür sind die Inventarnummern auf der linken Schlittenseite nach dem Muster „R. F. V. xxxx“ und die Gerätenummer des Beschaffungsamts der Bundeszollverwaltung („Geräte-Nr. 312 – – Pistole Sauer & Sohn 6,35 – – für den Außendienst der Zollfahndungsstellen bestimmt„).
Die Sauer-Pistolen des Zolls wurden mit einer Zusatzsicherung (ZS, Stangensicherung) ausgestattet. Diese Zusatzsicherung wurde für frühe Modelle auch nachgerüstet. Erlasse sind nur für die Polizei belegt, es ist aber davon auszugehen, dass auch die RFV dies gemacht hat.
Werbeanzeige vom 10. Mai 1914 in Der Waffenschmied. S&S kündigt für den Herbst eine Pistole in 6,35 mm Browning an:

Erste Werbeanzeige zum Modell 1919, Der Waffenschmied vom 25. November 1920:

Quellen/Fundstellen und weitere Infos:
- J. P. Sauer & Sohn Geschichte der ältesten deutschen Waffenfabrik gegr. 1751 von Peter Artmann und Rolf Kallmeyer
- J.P. Sauer & Sohn von Jim Cate und Martin Krause
- Sauer & Sohn, Suhl, Kurzwaffen Bände 2 und 4 von Manfred Kersten
- https://www.unblinkingeye.com/Guns/S-S13-30/s-s13-30.html
- https://www.militaria-fundforum.de/forum/index.php?thread/765367-sauer-1913-der-reichsfinanzverwaltung-zoll/
- https://taschenpistolen.de/taschenpistole-des-monats/03-2025-sauer-sohn-modell-1919
- https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Sauer&Sohn_6.35_mm_automatic_pistol_M1913.jpg
Orthgies Pistole (1919-1944)
Diese Pistole ist nach Heinrich Orthgies benannt und wurde vermutlich von Karl August Brauning entwickelt. Besonderheiten des damals sehr modernen Designs sind die Zusammensetzung ohne Schrauben und die wenigen hochwertigen, gut gegen Schmutz abgedichteten Teile.

Die Orthgies-Pistole wurde in der Reichsfinanzverwaltung vermutlich im Kaliber 7,65 mm eingesetzt, zumindest deutet die Gerätenummer des Beschaffungsamtes der Bundezollverwaltung darauf hin („Geräte-Nr. 302 – – Ortgies-Pistole 7,65 – – für Grenzaufsichtsbeamte – zu Pferde und zu Fuß –bestimmt„).
Quellen/Fundstellen und weitere Infos:
- https://unblinkingeye.com/Guns/Ortgies/ortgies.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Ortgies-Pistole
- https://taschenpistolen.de/taschenpistole-des-monats/11-2020-heinrich-ortgies-ortgies
- https://taschenpistolen.de/taschenpistole-des-monats/11-2021-ortgies-prototyp-sn-1
- https://www.militaria-fundforum.de/forum/index.php?thread/765367-sauer-1913-der-reichsfinanzverwaltung-zoll/
Walther PP (1935-1943)
Die von der Firma Carl Walther in Zella Mehlis hergestellte Selbstladepistole „Walther PP“ ließ nach der Vorstellung im Jahre 1927 durch die Fortschrittlichkeit der Konstruktion jede andere Selbstladepistole über Nacht veralten.

Zum erstenmal gab es eine Pistole mit einem funktionsfähigen und verläßlichen Double-Action System. Ursprünglich war sie als Polizeipistole gedacht (daher auch die Bezeichnung PP für Polizei-Pistole).
Kurz nach der Einführung bei der Polizei fand sie auch bei verschiedenen Behörden Verwendung.
Auch in der Reichsfinanzverwaltung erkannte man die Vorteile dieser neuen Pistole. Ab 1935 wurde die Walther PP zunächst in verschiedenen, vom Reichsfinanzminister speziell genannten Oberfinanzdirektionen, erprobt und nach kurzer Zeit (bis 01.11.1935) eingeführt.
Der Austausch war auch deshalb notwendig, da die „Selbstladepistolen älterer Systeme teilweise in schlechtem Zustand“ waren.Letztmals wurde sie 1943 in den Verzeichnissen des Reichsfinanzzeugamtes erwähnt.
In den Geräteverzeichnissen des Beschaffungsamtes der Bundefinanzverwaltung wurde sie auch mit besonderem Eintrag geführt („Geräte-Nummer 259 – – Pistole Walther PP – – Als Dienstschusswaffe nur in den vom RdF ausdrücklich bestimmten Oberfinanzbezirken vorgesehen„)
![]() |
Beleg für die Ausrüstung der Grenzaufsichtsbeamten mit der Walther PP |
Die Walther PP wird heute noch in unveränderter Form und Funktionsweise in Ulm, dem neuen Firmensitz nach dem 2. Weltkrieg, hergestellt.
Quellen/Fundstellen, weitere Infos:
- Walther Verteidigungspistolen Modell 1 bis CCP: Modellvarianten und Nachbauten, Dieter H. Marshall
- Walther Pistols: PP, PPK and P 38 (Weapon), John Walter, Adma Hok, u.a.
- https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_PP
- https://nva-geschichte.de/schusswaffen/selbstladepistole-walther-pp/1992/
Walther PPK (1937-1943)
Schon kurz nach der Vorstellung der Walther PP wurde von der Firma Carl Walther eine weitere Pistole mit Double-Action System auf den Markt gebracht, das Modell „PPK“.

Die Selbstladepistole PPK ist eine kleinere Ausgabe der PP und für ein verdecktes Tragen gedacht. PPK heißt, nach Firmenangaben „Polizei-Pistole-Kriminal“. Im Volksmund wird sie „Polizeipistole Kurz“ genannt. Konstruktion und Technik sind entsprechend der PP. Abweichungen findet man lediglich am Griffstück.
Die Reichsfinanzverwaltung übernahm im Jahre 1937 die Pistole PPK für den Zollfahndungsdienst. Hier wurde sie bis 1943 getragen. Nach der Neuorganisation der Zollverwaltung wurden mit Billigung der Alliierten 1948 wieder Walther PPK an Zollfahndungsbeamte ausgegeben. Pistolen dieses Modells sind bis heute im Bestand einiger Zollfahndungsdienststellen.
Gerätenummer der PPK beim Beschaffungsamt der Bundeszollverwaltung: „Geräte-Nr. 263 – – Pistole Walther PPK – – für den Außendienst der Zollfahndung bestimmt“
Quellen/Fundstellen, weitere Infos:
- Walther Verteidigungspistolen Modell 1 bis CCP: Modellvarianten und Nachbauten, Dieter H. Marshall
- Walther Pistols: PP, PPK and P 38 (Weapon), John Walter, Adma Hok, u.a.
- https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_PPK