Grenzen

Eine Grenze ist nach Wikipedia der Rand eines physischen Raums und damit eine Trennfläche, eine Trennlinie oder ein Trennwert.

Grenzen können geographische Räume begrenzen: Politische oder administrative Grenzen, wirtschaftliche Grenzen, Zollgrenzen oder Grenzen von Eigentum. Befestigte Grenzanlagen werden auch als „Kordon“ bezeichnet.

Die bewaffnete Sicherung der Grenzen oblag früher militärischen Einheiten. Der klassische Zöllner war eher ein Steuerbeamter bzw. selbständiger Steuereintreiber, der i.d.R. nicht bewaffnet war. Die bewaffneten „Grenzaufseher“ entstanden erst in der Neuzeit, als sich das Staatsverständnis bzw. die Definition eines Staates über Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt herausbildete. Das Konstrukt des Nationalstaates mit sprachlicher und ethnischer Homogenität ist die vorherrschende Idee in der Gegenwart.

In den Jahrhunderten nach dem römischen Reich und bis in die Neuzeit waren die deutschen Lande zersplittert, in „Herrschaften“ aufgeteilt und definierten sich eher durch Gottesgnadentum, die Grundherrschaft, die Religion und die Stände bzw. das Lehnswesen. Auch war die grüne Grenze nicht von so großer Bedeutung wie heute. Es drehte sich vielmehr alles um die Einkünfte des Adels aus Grundbesitz, Steuern/den Zehnten und den Wegezoll. Die Städte bildeten jeweils dann auch noch einen eigen Raum mit einer quasi eigenen Grenze, den Stadtmauern, hinter denen die Luft durch eigene Regeln und das Bürgertum nach mehr Freiheiten roch („Stadtluft macht frei“).

Antike
(bis ca. 500 n.Chr.)

Die Grenze des röm. Reiches verlief nach der Ausdehnung im Norden am Rhein. Später errichtete man den Limes. Er schütze das römische Reich vor den als Barbaren bezeichneten germanischen Stämmen.

Die persönliche Bewaffnung der Legionäre im Grenzdienst entsprach den Standardwaffen der römischen Legion: Speer (Pilum), Kurzschwert (Gladius), Dolch (Pugio) und Schild (Scutum).

Mittelalter
(ca. 500 bis 1500n.chr.)

Im Mittelalter wurden die Waffen und die Rüstungen immer weiter entwickelt. An den vielen Grenzen im heutigen Deutschland waren Burgen mit Kanonen ein wichtiges Instrument der Grenzsicherung und Herrschaft.

Der Zöllner war in dieser Zeit hauptsächlich Steuereintreiber. Die Waffen der Ritter und einfachen Leute in dieser Zeit: Langschwert, Schild, Kolben, Speere/Lanzen und Lanbögen sowie Armbrüste.

Neuzeit
(ca. 1500 bis 1914 n.Chr.)

Befestigte Grenzen sind in der Neuzeit mit den vielen Kriegen nicht im Fokus. Die Festung schützt strategische Punkte.

Schusswaffen/Feuerwaffen halten auf breiter Front Einzug und ersetzen die alten Waffen. Nach dem im späten 19. Jahrhundert sich das Deutsche Reich formiert hatte, waren Grenzaufseher nachweislich mit Gewehren und Pistolen bewaffnet.

Gegenwart/Moderne
(ab ca. 1914 n.Chr.)

Nach dem modernen Staatsverständnis und aufgrund der Politik gewinnen im 20. Jahrhundert die Grenzen der Nationalstaaten und Ihr Schutz enorm an Bedeutung.

Die persönliche Bewaffnung der Grenzaufseher, später der Zollbeamten des Grenzaufsichtsdienstes und an den Grenzübergangstellen/Zollämtern bis heute: Lang- und Kurzfeuerwaffen.