Die Mauser Militärpistole Modell M 96 (Mauser C 96)

Am 11.12.1895 wurde in Deutschland der Prototyp einer Mehrladepistole unter Mausers Namen patentiert.
Der eigentliche Konstrukteur war der Mauser-Direktor Federle, der mit Hilfe zweier Brüder diese Waffe entwickelt hatte.
Etwa Mitte 1896 kam diese Waffe, nach einigen Verbesserungen und Abänderungen des Prototyps, unter der Bezeichnung "Mauser Militärmodell 96" auf den Markt.

Später wurde das Modell 98 der C 96 (= Construktion 96) herausgegeben. Dieses ist heute noch mit das bekannteste Modell. U.a. waren hier folgende Änderungen zum ursprünglichen Modell:

  • Der Lauf war auf 140 mm verlängert
  • auf der Rückseite des Griffes war eine Nut zur Aufnahme eines Anschlagschaftes angebracht und
  • war der Hahn nun als Ring gearbeitet.

Die C 96 wurde immer weiter verbessert und verändert. Die letzten Modelle dieser Waffe hatten die Modellbezeichnung 1930 und 1932. Die Grundkonstruktion aller C 96 war gleich, nur kleinere Veränderungen wurden vorgenommen. Das Modell 1932 wies z.B. eine Dauerfeuereinrichtung auf.

Die Modelle 1898 und 1930 waren die von dieser Pistole bekanntesten Modelle. Bei Truppenversuchen konnte sich seinerzeit die Mauserpistole C 96 nicht durchsetzen. Hier wurde die Pistole 08 vorgezogen und die Mauserpistole nur als Lückenfüller für die 08 eingesetzt.

1912 C 96-Text
Im Regierungsbezirk Mittenwalde in Schlesien hatten 1912 viele Grenzaufseher noch die Pistole Modell 98

In der Reichszollverwaltung trugen die berittenen Grenzaufseher lange Zeit die Mauserpistole mit Schaft. Der genaue Zeitpunkt der Einführung konnte noch nicht festgestellt werden. Die erste Nennung, die ich bislang finden konnte, ist von 1912. In einem Artikel beklagten sich die Grenzaufseher in Schlesien darüber, daß sie noch die Pistolen Modell 98 trugen. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß die C 96 (Mod. 98) bereits ab ca. 1910 getragen wurde.

1943 Mauser C-96-Text
1941 hatten berittene Zollgrenzschützer festgestellt, daß die Mauserpistole mit Schaft für ihre Dienstverrichtung ungeeignet war.

Diese Waffe wurde bis 1931 nur von berittenen Grenzbeamten geführt. In dieser Zeit wurde sie vermutlich von dem Modell 1930 (auch M 711 genannt) abgelöst und dann von allen berittenen und mit KFZ ausgerüsteten Reichszollbeamten im Grenzaufsichtsdienst getragen. Diese Pistole wurde bis zum Ende des 2. Weltkrieges geführt.

Einen interessanten Hinweis erhielt ich von einem Waffensammler. Auf seiner Seite unter www.horstheld.com (im Bereich Dreyse/Mauser) ist eine Mauser C 96 abgebildet, die eine Stempelung "R.F.V." (=Reichsfinanzverwaltung) mit einer Nummer "491" aufweist. Dazu muß man wissen, daß in der Zeit zwischen ca. 1927 und 1934 Waffen innerhalb der Reichszollverwaltung, die neu beschafft, bzw. zur Reparatur an das Reichsfinanzzeugamt eingeschickt wurden, eine solche Markierung mit laufender Nummer erhielten. Auch Magazine erhielten diese Gravur. Es soll sogar Stempelungen "R.Z.V." gegeben haben, die ich aber bislang nicht nachweisen konnte.

An dieser Stelle daher die Bilder der C96, die einmal in der Reichszollverwaltung geführt wurde.

Ansicht der C 96 Darstellung der Gravur

Kaliber 7,63 mm Mauser
Gesamtlänge 279 mm
Lauflänge 121 mm (Mod. 98 = 140 mm)
Gewicht 1130 g
10-schüssig